Die Ladezeit einer Webseite – wie wichtig ist sie wirklich?

Die Ladezeit einer Webseite ist schon lange ein Ranking-Faktor wenn man bei Google auf Seite 1 eines Suchergebnisses angezeigt werden möchte. Aber wie wichtig ist sie wirklich?

Wir wissen, dass Google über 200 Faktoren in den Rang einer Webseite einfließen lässt. Welche Werte oder Faktoren wichtiger, und welche weniger wichtig sind können wir nur vermuten. Der genaue Algorithmus ist ein gut gehütetes Geheimnis.

Die Ladezeit einer Webseite ist ein Teil der technischen Suchmaschineoptimierung. Sie kann man beispielsweise über Caching oder CDN’s (Content Delivery Networks), Optimierung der Bilder sowie Optimierung von Scripts und weiteren technischen Aspekten positiv beeinflussen.

Mit dem Mobile First Index – Update werden nun die mobilen Ergebnisse einer Seite für den Rang heran gezogen, auch die Page Speed (Ladezeit) einer Webseite wird nun von der mobilen Version genommen. Bei zahlreichen Tests von unterschiedlichen WordPress Templates, die alle eine mobile Optimierung der Seiten versprachen, ist der Wert der Page Speed Insights von Google durchaus verbesserungswürdig.

Daher wollte ich der Frage: “Wie wichtig ist die Ladezeit einer Webseite wirklich?” und die Auswirkungen auf die Position in Suchergebnissen genauer untersuchen.

Fallstudie: Auswirkung der Ladezeit einer Webseite auf die Position im Suchergebnis

Um der Relevanz der Page Speed auf den Grund zu gehen, habe ich mit einem meiner privaten Projekte einen Test gemacht. Die Seite www.usa-reiseberichte.at gibt es schon seit über 10 Jahren, derzeit sind ca. 140 Blogposts veröffentlicht. Die Inhalte sind teilweise für Suchmaschinen optimiert worden, teilweise sind sie noch sehr rudimentär. Für diesen Test jedoch ist dieser Blog gut geeignet um ein aussagekräftiges Ergebnis zu erhalten.

Das eingesetzte Template ist grundsätzlich ein responsive Design.

Vor meiner Optimierung habe ich den Wert von 28 in den  Google Page Speed Insights erreicht, es besteht also durchaus Potential zur Verbesserung.

Durch den Einsatz mehrerer Optimierungen / Plug-Ins habe ich es geschafft, den Wert aus den Google Page Speed Insights für die mobile Version auf durchschnittlich 94 Punkte zu erhöhen und konnte diesen auch seit der Optimierung halten:

Der nächste Schritt meiner Fallstudie bedeutet: warten und nichts weiter an den Inhalten ändern, denn das hätte das Ergebnis dieses Tests verfälscht.

Zur Messung meiner Ergebnisse setze ich auf die Werte, die mir SEMrush liefert. Hier habe ich auch meine Google Analytics und die Google Search Console verknüpft um auch Daten aus diesen beiden Quellen zu erhalten.

Ich kann nur sagen: das Ergebnis ist beeindruckend! Nach der Änderung der Ladezeit hat sich erst einmal für gut zwei Wochen nicht viel getan. Hier merkt man deutlich, dass SEO eine träge Sache ist. Dann aber hat die Seite innerhalb von 2 Tagen über alle Keywords hinweg im Durchschnitt gut 30 Plätze gutgemacht und auch halten können. Leichte Fluktuationen in der Position sind normal und sollten nicht beunruhigen.

Fazit

Am Traffic der Seite selbst hat sich noch nichts wesentliches verändert. Hier ist noch deutlich zu spüren, dass Benutzer selten auf Seite 3 oder 4 eines Suchergebnisses unterwegs sind und Ergebnisse außerhalb der Top 10 so gut wie gar nicht angeklickt werden.

Für Webseiten, die jetzt allerdings schon unter den Top 50 eines Suchergebnisses sind, kann eine derartige Änderung durchaus bedeuten, dann unter die Top 10 zu gelangen und so mehr Traffic für die Webseite zu generieren.

Meine klare Empfehlung daher: die Optimierung der Ladezeit einer Webseite zahlt sich mit Sicherheit aus, ist jedoch nur einer der Faktoren für ein Top 10 Ranking.