In den letzten Jahren hat sich das Verhalten von Nutzer/innen in sozialen Medien stark verändert. Immer häufiger entscheiden nicht harte Fakten oder überzeugende Argumente darüber, ob ein Unternehmen wahrgenommen wird – sondern ein Gefühl.
Vibe-Marketing ist der neue Trendbegriff, der vor allem auf Plattformen wie Instagram und TikTok für Aufmerksamkeit sorgt. Doch was steckt dahinter? Und ist das die Zukunft – auch für kleinere Unternehmen? Oder bleibt Content Marketing der solide Weg zu langfristigem Umsatzwachstum?
In diesem Beitrag zeige ich dir, worin sich beide Ansätze unterscheiden, wie sich ihre Wirkung messen lässt – und welche Strategie sich für dein Unternehmen auszahlt.
Was ist Vibe-Marketing überhaupt?
Vibe-Marketing setzt nicht auf Information, sondern auf Emotion. Statt „Was bringt mir das?“ fragt sich die Zielgruppe „Wie fühlt sich das an?“.
Typisch für Vibe-Marketing sind:
- atmosphärische Reels und Videos ohne erklärenden Text
- Moodboards, Ästhetik-Posts, Musik-Overlays
- der gezielte Einsatz von Farbwelten, Bildsprache und Lebensgefühl
Plattformen die besonders stark mit Bild- und Videoformaten genutzt werden (z.B. Instagram, TikTok) eignen sich für Vibe-Marketing besonders gut.
Beispiel: Ein nachhaltiges Modelabel zeigt in einem 10-Sekunden-Video fließende Stoffe im Sonnenlicht, Naturaufnahmen und eine emotionale Hintergrundmusik. Kein Text. Kein Produktvorteil. Nur Stimmung.
Ziel ist nicht der direkte Verkauf, sondern das Erzeugen eines Gefühls von Verbundenheit, Lifestyle oder Sehnsucht. Markenbindung entsteht hier subtil und oft unbewusst.
Emotionale Kundenbindung zahlt sich laut einer von Capgemini 2017 durchgeführten internationalen Studie (Loyalty Deciphered – How Emotions Drive Genuine Engagement) geschäftlich aus. Konsumenten mit hoher emotionaler Bindung an eine Marke zeigen signifikant stärkeres Kauf- und Weiterempfehlungsverhalten: 82% von ihnen kaufen immer wieder bevorzugt “ihre” Marke (vs. 38% bei geringer Bindung). Zudem würden 81% dieser emotional verbundenen Kunden die Marke aktiv im Freundeskreis empfehlen, und 70% geben an, bis zu doppelt so viel Geld für ihre Lieblingsmarken auszugeben. Für Unternehmen bedeutet dies einen potenziellen Umsatzschub von ~5% jährlich, wenn es gelingt, Kunden emotional zu engagieren.
Eine Klassen, Borleis, et al. 2018 durchgeführten Inhaltsanalyse von Facebook- und Instagram-Posts untersuchte, welche Faktoren das Engagement (Likes, Kommentare, Shares) fördern. Ein zentrales Ergebnis: Positive Emotionen und optimistischer Ton in Beiträgen stehen in direktem Zusammenhang mit höheren Interaktionen der Nutzer. Beiträge, die positive Gefühle auslösen, generieren deutlich mehr Likes und Kommentare – Nutzer, die beim Betrachten eines Posts Freude oder Begeisterung empfinden, engagieren sich weit eher damit. Dies unterstreicht, dass Vibe-Marketing mit positiv-emotionalen Inhalten gerade in Social Media die Reichweite und Interaktionsrate steigern kann. (Interessant am Rande: Die Studie fand auch, dass rein werbliche oder formale Inhalte tendenziell weniger Kommentare erhielten.)
Content Marketing: Der solide Klassiker
Im Gegensatz dazu verfolgt Content Marketing ein klares Ziel: Die Zielgruppe mit nützlichen Inhalten zu erreichen und zu informieren und so als Kunden zu gewinnen.
Das kann über folgende Formate passieren:
- Blogartikel, die Suchfragen beantworten
- Whitepaper oder Ratgeber als Leadmagnet
- Newsletter, Case Studies
- Tutorials und How-to-Videos (zum Beispiel auf YouTube)
Content Marketing ist besonders stark im mittleren und unteren Funnel: Dort, wo es um Vertrauen, Expertise und letztlich um die Entscheidung zur Kontaktaufnahme oder zum Kauf geht.
Der direkte Vergleich: Was wirkt wie?
Merkmal | Content Marketing | Vibe-Marketing |
---|---|---|
Ziel | Informieren, Vertrauen aufbauen | Emotionale Markenbindung erzeugen |
Wirkung | Direkt messbar (Leads, Traffic, Conversion) | Indirekt (Image, Bekanntheit, Social Proof) |
Kanäle | Website, Blog, LinkedIn, E-Mail | Instagram, TikTok, Pinterest |
ROI-Perspektive | Mittel- bis langfristig, oft klar quantifizierbar | Kurzfristig in Reichweite, langfristig in Markenwahrnehmung |
Einsatz im Funnel | Mid- & Bottom of Funnel | Top of Funnel |
Was bringt dir konkret Umsatz?
Content Marketing ist die treibende Kraft hinter messbarem Online-Wachstum. Durch gezielte Inhalte, die auf Suchanfragen, Probleme oder Entscheidungsprozesse deiner Zielgruppe eingehen, generierst du qualifizierte Leads und langfristige Kundenbeziehungen.
Vibe-Marketing hingegen schafft emotionale Ankerpunkte. Es erhöht die Wiedererkennung deiner Marke und verbessert deine Performance auf visuell geprägten Plattformen. Doch: Ohne ergänzende Inhalte bleibt es oft ohne Conversion.
Wer langfristig Umsatz generieren möchte, braucht mehr als nur gute Vibes – nämlich eine strukturierte Content Marketing Strategie, die die emotionale Ansprache mit inhaltlicher Substanz kombiniert.
So findest du die richtige Balance
Die besten Ergebnisse erzielst du, wenn du beide Ansätze strategisch verknüpfst:
- Vibe-Marketing nutzt du für Reichweite und erste Aufmerksamkeit. Reels, ästhetische Karussells oder emotionale Story-Formate bieten Einstiegspunkte.
- Content Marketing sorgt dann für Tiefe: Durchsuchbare Inhalte, PDF-Guides, fundierte Blogartikel oder gut durchdachte E-Mail-Sequenzen begleiten deine Zielgruppe bis zur Entscheidung.
Gerade für kleine und mittlere Unternehmen mit begrenztem Budget lohnt sich eine klare Strategie – denn wahlloses Posten bringt keine Ergebnisse.
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In meiner Content Marketing Strategie Beratung analysiere ich, welche Formate zu deinem Angebot, deiner Zielgruppe und deinen Ressourcen passen – und wie du gezielt Inhalte erstellst, die auch wirklich Ergebnisse liefern.
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