Marketing organisieren: So baust du ein System ohne Chaos auf

Marketing organisieren heißt oft zuerst, ein ganz typisches Muster zu erkennen: Du nimmst dir vor, endlich regelmäßig sichtbar zu sein, veröffentlichst ein paar Inhalte und bist kurz erleichtert. Dann wird es im Tagesgeschäft hektisch, ein Projekt zieht sich oder es kommen unerwartete Aufgaben dazwischen, und plötzlich ist Marketing wieder nur etwas, das du „auch noch“ erledigen solltest. Genau hier entsteht das Chaos, und zwar nicht, weil dir Motivation fehlt, sondern weil die Struktur fehlt.

Im Marketing organisiert zu sein bedeutet nicht, dass du dir deinen Alltag mit noch mehr Tools vollpflasterst oder jeden Tag stundenlang Zeit für Content hast. Es bedeutet, dass du ein Vorgehen hast, das auch in stressigen Wochen trägt, weil es zu deinen Ressourcen passt und dir klare Entscheidungen abnimmt. Wenn du als Unternehmer*in in Österreich (oder im DACH Raum) Marketing nebenbei machst, ist das der Hebel, der dir langfristig Zeit, Energie und Budget spart.

Key Takeaways

  • Marketing ohne Chaos heißt, dass du Ziele, Verantwortlichkeiten, Prozesse und Messung so definierst, dass du regelmäßig umsetzt und am Ende auch weißt, was funktioniert.
  • Du brauchst dafür kein großes Team. Du brauchst ein System, das zu deinen Ressourcen passt, und klare Rollen, auch wenn du diese Rollen selbst ausfüllst.
  • Starte mit messbaren Zielen, entscheide dich für wenige Kanäle, plane Inhalte voraus und miss einfache Kennzahlen, damit du aus Erfahrung statt aus Bauchgefühl steuerst.
  • Wenn du merkst, dass du immer wieder zurück in den Reaktionsmodus fällst, hilft es, das Fundament einmal strukturiert aufzusetzen.

Was „Marketing organisieren“ wirklich bedeutet

Marketing zu organisieren heißt, dass du Struktur, Prozesse und Verantwortlichkeiten so festlegst, dass du deine Marketingziele zuverlässig erreichst. In der Praxis ist das immer eine Mischung aus Strategie und operativer Umsetzung. Strategie beantwortet die Frage, was du erreichen willst und warum genau das für dein Unternehmen gerade wichtig ist. Operative Umsetzung beantwortet die Frage, wie du das Ganze in deinen Alltag bekommst, ohne dass es nach zwei Wochen wieder einschläft.

Ein hilfreicher Denkrahmen dafür sind die 7 Ps, die viele aus dem klassischen Marketing kennen. Du musst sie nicht auswendig lernen, und du musst auch keine wissenschaftliche Übung daraus machen.

Marketing organisieren mit den 7P: Produkt, Preis, Kommunikation, Kanäle, Menschen, Prozesse und Präsentation

Sie helfen dir nur dabei, nichts Wesentliches zu übersehen, weil du Schritt für Schritt auf Angebot, Preis, Kommunikation, Kanäle, Menschen, Prozesse und die Art schaust, wie du dein Angebot präsentierst. Der wichtigste Punkt ist nicht, ob du alles perfekt benennst, sondern ob du bewusst Entscheidungen triffst. Genau dann wird Marketing planbar, und genau dann wird es auch messbar.

Der Profi Blueprint in 5 Schritten

Im nächsten Abschnitt führe ich dich durch ein Setup, das speziell für Unternehmer*innen mit wenig Zeit funktioniert. Du kannst es ohne Team umsetzen, und du kannst es später jederzeit erweitern, wenn dein Unternehmen wächst.

Schritt 1: Analyse und Ziele, das „Was“

Bevor du etwas planst, brauchst du Klarheit, sonst planst du am Ende nur mehr von dem, was bisher schon nicht zuverlässig funktioniert hat. Starte deshalb mit einer kurzen Bestandsaufnahme: Welche Kanäle nutzt du heute, auch wenn es unregelmäßig ist, und welche Inhalte oder Aktionen haben dir bereits Anfragen gebracht? Oft steckt hier schon wertvolle Information, die du nur sichtbar machen musst.

Als Nächstes definierst du Ziele, die du messen kannst. Das können mehr qualifizierte Anfragen sein, mehr organischer Traffic über Google oder ein stärkerer Fokus auf ein bestimmtes Angebot, das du häufiger verkaufen möchtest. Wichtig ist, dass du dir einen Zeitraum gibst, der realistisch ist. Gerade bei nachhaltigem Online Marketing ist ein Blick auf 90 Tage sinnvoll, weil du genug Zeit hast, um Muster zu erkennen, ohne dich in endlosen Strategierunden zu verlieren.

Und jetzt kommt der Teil, der vielen schwerfällt, aber alles leichter macht: Du entscheidest dich für eine klare Zielgruppe und eine klare Positionierung. Wenn du „alle“ ansprichst, fühlt sich niemand gemeint. Wenn du dagegen weißt, welche Unternehmer*innen du unterstützen willst und welches Ergebnis du ihnen bringst, werden Themen, Botschaften und Kanäle plötzlich einfacher.

Damit du direkt in die Umsetzung kommst, helfen dir diese drei Fragen:

  1. Wen willst du konkret erreichen?
  2. Welche ein bis zwei Angebote stehen in den nächsten 90 Tagen im Fokus?
  3. Und woran erkennst du nach 90 Tagen, dass es funktioniert, also welche Kennzahl oder welches Ergebnis soll dann sichtbar sein?

Schritt 2: Strategie und Planung, das „Wie“

Wenn Ziele und Fokus klar sind, geht es an die Planung. Hier scheitern viele nicht, weil sie zu wenig Ideen haben, sondern weil sie zu viel auf einmal wollen. Wenn du wenig Ressourcen hast, gilt fast immer: Weniger ist mehr. Entscheide dich für wenige Kanäle, die du wirklich bedienen kannst, und zwar so, dass du über Wochen hinweg konsistent bleibst. „Überall ein bisschen“ klingt nach Reichweite, endet aber oft in Stress und in einem Gefühl von Wirkungslosigkeit.

Plane dann konkrete Maßnahmen, die zu deiner Zielgruppe passen und sich in deinem Alltag umsetzen lassen. Welche Themen interessieren deine Kund*innen wirklich? Welche Formate kannst du gut liefern, ohne dass jedes Stück Content zur Mammutaufgabe wird? Und ganz wichtig: Plane nicht nur Inhalte, plane auch dein Budget, und zwar als Zeit und als Geld. Wenn du pro Woche zwei Stunden realistisch hast, dann muss dein System in zwei Stunden funktionieren. Alles andere ist Theorie, die dich am Ende nur frustriert.

Schritt 3: Organisation und Rollen, das „Wer“, auch wenn du solo bist

Viele Solo Unternehmer*innen denken, sie brauchen keine Rollen, weil sie ohnehin alles selbst machen. In der Praxis hilft dir genau das Gegenteil: Wenn du Rollen definierst, reduzierst du das Chaos im Kopf, weil du nicht bei jeder Aufgabe neu entscheiden musst, was jetzt gerade Priorität hat.

Ich arbeite hier gern mit dem Hut Prinzip. Du definierst mindestens vier Hüte, die du im Alltag bewusst aufsetzt: Der Strategie Hut entscheidet, was wichtig ist und was nicht. Der Umsetzungs Hut erstellt Inhalte und veröffentlicht. Der Controlling Hut schaut auf Zahlen, lernt daraus und zieht Konsequenzen. Und der Tech Hut sorgt dafür, dass Tools und Abläufe funktionieren, damit du dich nicht ständig mit Kleinigkeiten aufhältst.

Wenn du ein kleines Team hast, bleibt das Prinzip gleich, nur dass du Verantwortung und Entscheidungswege klar verteilst:

  • Wer entscheidet?
  • Wer setzt um?
  • Wer prüft Ergebnisse?

Diese Klarheit ist nicht bürokratisch, sie ist entlastend.

Schritt 4: Prozesse und Tools, Marketing Operations für echte Menschen

Gerade Unternehmer*innen wünschen sich Transparenz und Kontrolle, und das ist absolut nachvollziehbar. Viele haben bereits erlebt, dass mit externen Dienstleister*innen viel versprochen wurde, aber am Ende unklar blieb, was eigentlich gemacht wurde und ob es sich gelohnt hat. Ein sauberer Prozess ist deshalb nicht nur „Organisation“, sondern ein Schutz vor blindem Aktionismus.

Ein einfacher Standard Prozess reicht meist völlig aus: Ideen sammeln, Themen priorisieren, Produktion, Veröffentlichung und anschließend Recycling, also Inhalte wiederverwenden und in andere Formate übertragen. Damit das wirklich läuft, brauchst du zwei kurze Routinen: eine Wochenroutine, in der du planst und die nächsten Schritte festlegst, und eine monatliche Review Routine, in der du hinschaust, was Wirkung hatte und was du anpassen willst.

Beim Tool Stack gilt wieder: pragmatisch und konsequent. Du brauchst einen Redaktionsplan, ein einfaches Tracking und ein System für Leads, zum Beispiel ein leichtes CRM. Du musst nicht alles sofort perfekt machen. Wichtig ist, dass du die Tools wirklich nutzt, damit dein System dich trägt und nicht umgekehrt.

Schritt 5: Kontrolle und Optimierung, KPIs statt Bauchgefühl

Marketing fühlt sich oft wie Glücksspiel an, solange du nicht misst. Sobald du ein kleines, klares KPI Set hast, wird es steuerbar, und du gewinnst Sicherheit. Dieses KPI Set darf wirklich klein sein: Wenn dein Ziel Sichtbarkeit ist, schaust du zum Beispiel auf organischen Traffic und auf Rankings. Wenn dein Ziel Leads sind, schaust du auf Anfragen. Wenn dein Ziel Umsatz ist, schaust du auf Abschlüsse und auf den Wert pro Kunde.

Die Regel lautet immer: Messen, lernen, nachjustieren. Nicht messen, sich schlecht fühlen und alles wieder umwerfen. Gerade bei SEO und Content Marketing gilt, dass es nachhaltig wirkt und nicht über Nacht Ergebnisse liefert. Kontinuität ist deshalb kein „Nice to have“, sondern Teil der Strategie.

Welche Organisationsstruktur passt zu dir?

Vielleicht sind dir Begriffe wie funktional oder produktbasiert schon begegnet. Du musst das nicht akademisch betrachten. Wichtig ist nur, dass du verstehst, welche Logik dahinter steckt und was für deine Realität sinnvoll ist.

Eine funktionale Struktur bedeutet, dass Aufgaben nach Themen gebündelt sind, zum Beispiel Content, Social Media oder PR. Das passt, wenn mehrere Personen beteiligt sind und du Zuständigkeiten sauber abgrenzen willst. Eine produktbasierte Struktur bedeutet, dass du nach Angeboten organisierst, was besonders dann sinnvoll ist, wenn du mehrere Angebote hast, die unterschiedliche Botschaften brauchen.

Hybride Modelle sind Mischformen und werden in größeren Unternehmen oft genutzt. Für die meisten Unternehmer*innen sind sie am Anfang zu komplex. Meine Empfehlung bleibt deshalb: Starte so simpel wie möglich, und erhöhe Komplexität erst, wenn du sie wirklich brauchst.

Der 14 Tage Startplan mit dem du aus dem Reaktionsmodus kommst

Du brauchst keinen perfekten Plan, du brauchst einen Start, der dich ins Tun bringt und gleichzeitig die Basis für Messbarkeit legt. In den ersten drei Tagen definierst du Ziel, Zielgruppe und dein Hauptangebot, damit du einen klaren Fokus hast. In den Tagen vier bis sechs legst du drei Content Säulen fest, also Themenbereiche, die zu deinem Angebot passen und die deine Zielgruppe wirklich interessieren, und du sammelst zehn konkrete Themenideen.

An Tag sieben und acht trägst du vier Wochen in deinen Redaktionsplan ein, nicht mehr. In der Woche danach produzierst du zwei Inhalte, setzt die Tracking Basics auf und startest eine einfache KPI Routine, damit du nicht nur veröffentlichst, sondern auch lernst. Wenn du diesen Plan umsetzt, bist du nicht mehr im Chaos, sondern im System, und genau das macht langfristig den Unterschied.

Check in: Passt das Setup wirklich zu dir?

Jetzt kommt ein ehrlicher Moment: Wenn du merkst, dass du trotz guter Vorsätze immer wieder in den Reaktionsmodus zurückfällst, ist nicht „mehr Disziplin“ das Problem. Dann fehlt dir ein System, das zu deinen Ressourcen passt, und zwar so, dass es auch in stressigen Wochen funktioniert.

Das erkennst du zum Beispiel daran, dass du genau weißt, was du tun solltest, es aber nie dauerhaft umgesetzt bekommst. Oder daran, dass du den Fokus verlierst, sobald das Tagesgeschäft laut wird. Oder daran, dass du Messbarkeit willst, aber dir die Struktur fehlt, um regelmäßig auszuwerten und zu entscheiden. In solchen Situationen hilft es selten, einfach noch mehr To dos zu sammeln. Sinnvoller ist es, das Fundament einmal sauber aufzusetzen.

Wenn du schneller zu Struktur kommen willst

Wenn du dein Marketing nicht nur besser planen, sondern in acht Wochen wirklich komplett und strukturiert aufsetzen willst, ist mein Content Strategie Coaching die passende Abkürzung. Wir erarbeiten gemeinsam deine Zielgruppendefinition und Buyer Personas, legen Kanäle, Formate und Frequenzen fest und entwickeln eine Strategie für Blog und Social Media, auf Wunsch auch für Newsletter. Du gehst am Ende mit einer gut durchdachten Zielgruppendefinition, einem Redaktionsplan und einem einfachen KPI System raus, damit du Klarheit, Fokus und messbare Ergebnisse bekommst.

Wenn du dir nachhaltige Struktur, Fokus und messbare Ergebnisse wünschst, dann ist das Coaching der schnellste Weg zu einem System, das du langfristig durchhältst.

Fazit

Marketing ohne Chaos ist keine Frage von Talent, sondern eine Frage von Struktur. Sobald du Ziele definierst, Fokus setzt, Prozesse etablierst und regelmäßig misst, wird Marketing planbar, und genau dadurch sparst du langfristig Zeit, Energie und Budget.

Das ist die Basis für nachhaltige Sichtbarkeit und für Kundengewinnung, gerade dann, wenn du nicht unbegrenzt Ressourcen hast. Und genau deshalb darf Online Marketing einfach, verständlich und machbar sein, auch für Unternehmer*innen, die Marketing bisher nur nebenbei schaffen konnten.

Bild von Karin Häberle
Karin Häberle
SEO- und Content Marketing Expertin, Studium der Publizistik- und Kommunikationswissenschaften an der Universität Wien

Marketing organisieren: So baust du ein System ohne Chaos auf

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Umsetzung
Du bekommst jeden Monat einen fertig geschriebenen, professionell aufbereiteten Blogartikel auf deiner Website – abgestimmt auf dein Angebot, damit du regelmäßig sichtbar bist und Interessent*innen dich schneller verstehen.
Toolbox
Mit dem Content Plan Template bekommst du ein einfach zu verwendendes Planungssystem, das dir hilft, deine redaktionellen Inhalte für Social Media, Blog und YouTube strukturiert zu planen und konsistent zu veröffentlichen.
Betreuung
Nach 6 Wochen hast du eine etablierte Marketing-Routine, die zu deinem Alltag passt, deine Zielgruppe klar definiert, deine Tools eingerichtet und einen fertigen Redaktionsplan, mit dem du dauerhaft sichtbar bleibst.
Workshop
Nach diesem Workshop hast du eine aufgeräumte Tool-Landschaft, die du selbständig nutzen kannst – und endlich die Kontrolle über deine Marketing-Prozesse zurück.
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